"DISPLACED_PERSONS ist ein interaktives online-Environment,
in dessen Mittelpunkt die Schnittstellen von PHYSISCHEN und VIRTUELLEN
RÄUMEN stehen, fokussiert auf den Bereich ZWISCHENMENSCHLICHER
KOMMUNIKATION. Entgegen der Gewohnheit wird die Interaktion nicht
durch Aktion, sondern gerade durch NICHTS_TUN, NICHT_AKTION hervorgerufen.
In einem konstruierten, temporären, ortlosen
Raum, befinden sich 8 Lautsprecher sowie 8 rote Schilder mit den
Worten: north, south, east, west, up, down, in, out. Begriffe
der Verortung in physischen Räumen und zugleich die wichtigsten
Befehle für das Navigieren innerhalb virtueller
Welten. Zu hören ist ein computergenerierter Polylog unterschiedlicher
synthetischer Charaktere, in welchem u.a. Fragen bezüglich
An- und Abwesenheit, Wahrheit und Lüge, Geschlecht, Aussehen,
Identität und Verortung aufgeworfen werden. Tritt jemand
ein, verstummt der Polylog so lange, bis alle Personen den Raum
verlassen haben oder sich darin einen Ort gesucht haben, an welchem
sie regungslos verharren. Allein die ABSOLUTE REGUNGSLOSIGKEIT
ALLER ist auslösendes Moment der Klanginstallation. Dies
führt einen Zustand gegenseitiger Abhängigkeit und des
miteinander VERNETZT_SEINS vor Augen, welcher sich immer wieder
neu vermittelt. Jede/r Einzelne ist in der Lage, das gesamte Geschehen
zu beeinflussen, Ergebnis ist der gemeinsame Ausdruck aller Beteiligten.
Im Moment des gemeinsamen STILL_HALTENS gerinnen die
im Raum befindlichen Besucher/innen zu LEBENDEN SKULPTUREN und
werden somit gleichzeitig zum AUSGESTELLTEN. Grundsätzlich
bestehen die Möglichkeiten, sich hineinzubegeben oder in
beobachtender Distanz zu verharren, Teilnehmer/in zu werden oder
Beobachter/in. Durch vier TÜRSPIONE lässt sich das Geschehen
im Rauminneren überwachen. Dass die Distanz nur eine relative
ist, merkt der Beobachter spätestens dann, wenn er beim Beobachten
selbst wieder zum Beobachteten wird.
Das Ganze kann auch im WorldWideWeb mit 6 Überwachungskameras
verfolgt werden. In Analogie zu dem Environment vor Ort werden
auch die Kameras von allen eingeloggten Usern gemeinsam gesteuert,
sodass jede/r Einzelne das bei allen ankommende Videosignal beeinflussen
kann. Dieses wird parallel in der Ausstellung über Beam projiziert.
Die sich ergebenden Schnitte resultieren unmittelbar
aus dem Klickverhalten der User und dokumentieren deren Aktivität.
Parallel dazu können auf der Website Texte eingegeben werden,
die unmittelbar danach aus einem im Ausstellungsraum befindlichen
Lautsprecher gesprochen und den Polylog fiktiver Identitäten
erweitern" (Christin Lahr).
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geboren 1965 in München; lebt in Berlin. Seit 2001 Professur
für Medienkunst an der HGB Leipzig. Ausstellungen u.a. WHEN
TEKKNO TURNS TO SOUND OF POETRY, Shedhalle Zürich, KunstWerke
Berlin (1994/1995); CLUBBERLIN, Biennale di Venezia Teatro Malibran,
Venedig (1995); VIRTUALITÄT DES VERSCHWINDENS, NGBK Berlin
(1997); ZONEN DER VER-STÖRUNG, Steirischer Herbst, Graz;
CROSSLINKS, Marstall, Berlin (1999); rFACE_to_vFACE, Kunsthalle
Bremen (2000), V2_Lab for the Unstable Media Rotterdam (2001)
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